Dienstag, November 21, 2006

der tod

ein heikles thema, und doch bin ich ende letzer woche recht überraschend damit konfrontiert worden, wenn auch nicht direkt persönlich. ein thailand missionar ist letzen samstag abend gestorben. ich hatte ihn bisher über ein wochenende kennengelernt, hatte also keine allzu große bindung zu ihm. trotzdem sind die fakten heftig: 4 kinder, eine frau, gerade mal 55 jahre alt und seit jahren in der mission aktiv und tätig. der tod kam spontan, plötzlich, nicht mal von heute auf morgen, sondern an einem abend. herzinfarkt, ende. und das nicht im kreis der familie, sondern unterwegs, auf ner sitzung.

da fallen mir zwei dinge dazu ein, erstens erinnere ich mich da fast zwangsläufig an das letzte überlieferte zitat bonhoeffers [zu dem ich im praktikum eine stunde gehalten habe]: "das ist das ende - für mich der beginn des lebens" mit diesen weisen worten verabschiedete er sich von seinen mitgefangenen am 8. april 45, in dem wissen, das es wirklich das ende ist. wahnsinn. solch eine hoffnung, solch eine "gelassenheit" alles, wirklich alles hier auf erden hinter sich zu lassen, und dies dann als "beginn des lebens" zu bezeichnen.

zweiter gedanke: ein cousin von mir meinte mal, wenn jemand stirbt, dann kann man gewiss sein, dass sein weg hier auf erden zu ende ist. man hat alles erfüllt und ist fertig. irgendwie eine positive sicht der dinge. und irgendwie bekommt der tod damit eine befriedigende dimension.

schwer jetzt ein ende zu finden. wachsam sein. sich bewusst machen, dass es sogar heute noch zu ende sein kann. nicht erst morgen. bereit dafür? bereit zu gehen und alles hinter dir zu lassen, und dies als den beginn des lebens zu bezeichnen? alles erledigt hier auf erden?

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