am ende des buches "der ungezähmte mann" zeigt john eldredge ein paar biblische geschichten auf, die deutlich machen, dass gott immer auf völlig unterschiedliche weise handelt. und meistens nicht so, wie wir es erwarten. (gideon soll mit 300 unbewaffneten angreifen, statt mit 32000 bewaffneten, das volk israel soll ne woche lang um ne stadt marschieren, jesus heilt den blinden jedes mal auf eine andere weise,...)
den kontrast dazu zeigt unsere postmoderne welt. viele entwicklungen sind gut, und der fortschritt ist etwas wunderbares den es zu genießen gilt. für viele dinge haben wir konzepte, ideen, und abläufe wie manche dinge geschehen sollen, und das ist auch gut so, wie blöd wäre es, wenn ein auto jedesmal auf eine andere art und weise zuammen gebaut werden würde.
leider projezieren wir diese abläufe und konzepte allzuoft auf geistliche umstände. wir wissen genau wie es zu funktionieren hat, wir planen etwas, es funktioniert in afrika, und es wird hier gleich kopiert. eigentlich ein zutiefst unbiblisches prinzip. konzepte geben sicherheit, man weiß welcher schritt als nächstes kommt. trotzdem glaube ich, wir sollten uns öfters, bewusster auf gott verlassen. sowas sage ich nicht leicht, weil ich selbst ein sehr strukturierter mensch bin, der sehr auf sicherheit achtet. und mit "auf gott verlassen" meine ich nicht, nichts mehr zu tun, oder nichts mehr zu organisieren. (es gibt für mich nichts schlimmeres, als schlecht organisierte christliche events, wo jeder denkt: ach ja, die christen habens wieder versucht...wurde wohl nix)
die handlungsweisen gottes sind wesentlich komplexer als wir oft annehmen. wir sollten ihnen einen rahmen geben, raum lassen, im gottesdienst, im teenkreis, in der jugendstunde, und selbst in der uni, sollten wir gott nicht vorschreiben, wir er uns gebrauchen kann. damit verlieren wir ein stück weit sicherheit, aber vielleicht gewinnen wir dadurch ein stück mehr einblick in das wirken gottes, auf seine vielfältige kreativität.
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2 Kommentare:
Wie fands du das Buch? Hast du dich als Mann darin wiederspiegeln können? Würde mich interessieren.
also ich fand den anfang sehr gewöhungsbedürftig. die gedanken waren für mich recht neu, dass man einen gewissen urinstinkt hat, der mit einem "kämpferherz" einhergeht. es war zunächst ein kleiner widerspruch zu meinem chrisltichen denken, in dem alles brav und anständig, ohne gewalt usw. ist.
ich will damit nicht sagen, dass eldredge gewaltanwendung postuliert, aber kanäle um diesen kämpferinstikt zu entfalten muss man ja trotzdem haben bzw. finden.
insgesamt fand dich das buch recht gut, es hat mir ein paar dinge eröffnet, die ich unterschreiben würde.
die gedanken woher man seine bestätigungen holt, welche rolle pornographie dabei spielt, welche rolle die frau(en) dabei überhaupt spielt(en) fand ich sehr nachdenkenswert, und haben ein wenig licht in diesen "bestätigungsbereich" gebracht. oft tut man dinge und weiß gar nicht so genau warum.
ich würde es weiterempfehlen, mit dem ratschlag, erstmal durchzuhalten, weil der anfang wie gesagt etwas ungewohnt von den aussagen her ist (sein kann).
hast du es gelesen?
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