Mittwoch, Februar 21, 2007

fraglich

ich habe mich ne weile gefragt ob ich darüber blogge oder nicht, aber ich tu es trotzdem, weil die betreffenden, es sicherlich eh nicht lesen.
wir haben heute eine absage der martin-luther-kirche bekommen, wir dürfen dort nicht unsere trauung durchführen. das problem ist zum einen, dass ich mitglied in einer freikirche bin, oder anders gesagt, nicht mitglied der landeskirche bin, und das zweite problem ist das, dass der vorgesehene pastor der uns trauen sollte nicht nach den ordniationsvorschriften der landeskirche sachsen ordiniert wurde. auch seine mitgliedschaft (und die seiner gemeinschaft, der er vorsteht) im hensoltshöher gemeinschaftsverband, welcher als teil der landeskirche existiert, hat da nicht helfen können.

ich habe die nachricht irgendwie recht locker aufgenommen, weil ich glaube, dass gott einen ort für unsere trauung hat, der ideal passen wird.

aber es kamen jetzt im nachhinein einige fragen dazu auf.
wieso wird einem jungen pärchen, welches gläubig ist, eine hochzeit in einer "normalen" kirche verwehrt? sind diese gründe so tiefgreifend, dass wir, die wir uns vom mainstream abheben, und entgegen allen trends doch heiraten wollen, und eine lebenslange ehegemeinschaft eingehen wollen, diesen schritt dort nicht gehen können? ist das der weg oder die ansicht von ökumene die die landeskirche hier verfolgt? baut die kirche sich mit solchen aktionen nicht selbst weiter den eigenen sarg, wenn nicht einmal gläubige in ihr heiraten dürfen? ist dies der weg, kirche für vor allem junge menschen wieder attraktiv zu gestalten?

nach einer hausarbeit über die ökumenische bewegung vor einigen semestern, in der ich die ganzen weltkonferrenzen des örk beleuchtet habe dachte ich, dass bzgl. der ökumene einiges positiv im gange ist. trotz streitereien die schon über jahrtausende gehen. nach jesushouse 2004 in dresden, das ich geleitet habe, und wir mit ca. 130 mitarbeitern aus nahezu allen(!) gemeinden dresdens streitlos(!) über die bühne gebracht haben, dachte ich: cool, das es so etwas noch gibt, den geist der einheit, welcher damals offensichtlich existiert und geweht hat. gute zusammenarbeit mit allen, egal ob katholisch, evangelisch oder freikirchlich.

und jetzt scheitert eine "simple" trauung an der mitgliedschaft des bräutigams, oder der nicht exakt und korrekten ordination einer einzigen person?
 

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