Montag, Dezember 15, 2008

jugendliche im bus

ich war heute schlittschuhlaufen mit der 6a, die klasse meiner mathementorin. lief alles ganz gut und bis auf ein paar stellen die ein wenig schmerzen hats mir auch spaß gemacht. das interessante passierte dann auf der rückfahrt:

drei mädels im "emo style", also stark schwarz geschminkte augen, dazu lila hosen und herunterhängende gürtel, standen an der abfahrtshaltestelle zusammen mit zwei freunden. das hat mich nicht weiter gestört, ist es doch ein gängiges bild vor allem in den straßen der dresdner neustadt. auffällig jedoch waren kommentare die deutlich in richtung der klasse gingen, aber die nicht wirklich eine aussage hatten, bis auf eine: "bin ich froh das ich kein türke bin!". ich ließ es unkommentiert stehen, sah ich es sowieso bloß als überflüssige provokation. unsere beiden schüler mit migrationshintergrund (wie man es politisch korrekt zu sagen pflegt) reagierten auch nicht weiter drauf. 

der bus kam, ich setzte mich in die nähe der gruppe, in weiser voraussicht, falls doch noch etwas passieren sollte. es blieb zunächst ruhig, und es kam lediglich die anmerkung: "der ist wirklich 100 % ein türke", wobei diese aussage noch nicht mal stimmte. anyway. ein paar haltestellen später stiegen drei kerle ein, vielleicht so 19, sehr cool wirkend, solariumbräune. sie standen im gang, glotzen zu den emo mädels und gaben mehrfach den kommentar ab: "willst du ihn mal in den mund nehmen?" sein kumpel: "geht bestimmt gut rein" halb laut im bus. niemand reagierte. was sie genau meinten, kann sich jeder denken. 

da ihm das wohl zu langweilig wurde, beschloss er einen jungen aus der 6a an zu labern, ob er nicht aufstehen will, und das er selbst ja lieber sitzen möchte. wenigstens die tasche könnte er ja nehmen, und schwupp stand die tasche des "coolen" auf dem schoß des 6-klässlers. da dieser ja unter meiner ausichtspflicht stand schaltete ich mich ein:

ich: ey jungs!

er: was is...

ich: habt ihrs bald?

er: was willst du?

ich: dass du die tasche runter nimmst. 

er: gegrummel, böse blicke tief in meine augen, umsetzen meiner anweisung. 

dann blieb es ruhig, als er aussteigt, geht er an mir vorbei ohne etwas zu tun, als er hinter mir ist: so ein spast!

ich (wirklich leise, eher zu mir als zu ihm): leck mich.

er: ... fotze. 

den ersten teil habe ich leider nicht verstanden. 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hört sich gut an ;), kann mich mit meinen Erfahrungen da anschließen. Ich durfte heute in einer Keilerei meiner 5/6/7 ebenfalls die Erfahrung machen, dass man als Lehrer irgendwie immer mit einem Bein im Gefängnis oder sonst wo steht..... . Was macht man aber auch, wenn Schüler mit einer riesen Schere zu kloppen beginnen?!?!

 

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