Dienstag, April 15, 2008

die welle

bin am sonntag dem vorschlag meiner bezaubernden frau gefolgt „die welle“ im kino anzuschaun. bisher kannte ich nur die „old-version“ von 1981, klassisch irgendwann mal im unterricht anschauen müssen. der plot war mir deshalb geläufig und ich konnte mich auf jochen vogel freuen, der die rolle des lehrers übernommen hat.
was mich besonders begeistert hat an diesem film, ist die brilliante umsetzung des „alten stoffes“ ins heutige deutschland insbesondere in die jugendkultur. sicher ist mein bild nicht ungetrübt, aber insgesamt war die darstellung unserer jugend sehr gelungen, in allen facetten. insbesondere dinge die heute gängig sind, wie z.b. ein myspace profil oder das „tacken“ einer stadt (= übersähen der stadt mit aufklebern und graffittis eines bestimmtes logos) wurden benutzt um im modernen stil „werbung“ für etwas zu machen, eben für die wellebewegung. dabei stellte ich fest, dass manches wort aus dem jugendjargong auch mir nicht mehr geläufig ist, womit ich schmerzlich festelle, mit 26 ist man kein jugendlicher mehr. schon lange nicht mehr. dafür war mir der umgang mit dem handy als fotoapparat und videokamera schon bekannt.
im film wurde außerdem herausgearbeitet, das insbesondere einsamkeit, hervorgerufen durch die nichtvorhandene gemeinschaft z.b. in familien, als gründe für unglückliche jugendliche vorhanden sind. erstaunlich ist, dass dies damals als das experiment durchgeführt wurde offensichtlich auch schon der fall war, genauso wie auch heute. das macht für mich vor allem deutlich, wie wichtig familien, intakte familien sind, die einen rückhalt in allen lebenslagen bilden. jeder macht mal „scheiß“, baut „mist“ oder schießt über das ziel hinaus, aber man muss wissen wo „sein zu hause ist“. viele jugendliche in deutschland haben diese zu hause nicht mehr.
ich empfehle allen medienvertretern, die so vehement gegen die ansichten von eva herman bzgl. ihrer „familienpolitik“ gewettert haben, sich diesen film mal in aller ruhe anzuschauen, und dann ganz gründlich darüber nachzusinnen, welche rolle familien in unserer gesellschaft spielen, und welche sie vielleicht besser spielen sollen.

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