Baden-Württemberg macht werbung. offensiv und deutlich mitten in dresden um lehrer für sich zu gewinnen. das größte argument ist stets das gehalt, bzw. die verbeamtung. es ist schwer konkrete zahlen herauszufinden, wieviel man denn nun wirklich mehr verdient, bzw. macht es unser steuersystem natürlich nicht leicht definitive unterschiede konkret benennen zu können. dennoch wundert mich, dass sachsen solche werbung zu lässt (was sicher rechtlich auch schwer zu unterbinden ist). auf der anderen seite hoffe ich, dass sachsen nun endlich mal aufwacht und gewisse umstände für lehrer erträglicher macht. so ist es eine absolute frechheit, dass alle lehrer grundsätzlich dazu verpflichtet sind nur 85% stellen zu belegen. nur aussnahmefälle (natürlich nur die, und die gibt es auch, weil es in deutschland IMMER für ALLES ausnahmen gibt) dürfen mehr arbeiten und auch mehr verdienen. wer mehr arbeiten will, kann das nur wenn er glück hat und mangelfächer unterrichtet. was für ein schwachsinn, anstatt froh zu sein, dass leute arbeiten wollen. und dann werden lehrer von schule a nach schule b abgeordnet damit alles auch abgedeckt werden kann. ich könnt kotzen. und nebenbei werden dann die ferien für 2017 festgelegt (sorry darüber bin ich immer noch nicht drüber weg). wahnsinns schulsystem. ich höre jetzt unsere ungemixten sachen um meine laune zu steigern.
Freitag, Februar 13, 2009
werbung mal anders
Donnerstag, Februar 05, 2009
vorschnell?
da habe ich mich ja mit meinem letzten post ziemlich weit bzgl. unserer bildungslandschaft aus dem fenster gelehnt. und heute bekam ich die quittung in meinem fach in leipzig. nein es hat niemand aus der bildungsagentur meinen blog gelesen, aber ein zettel bewies mir: ich lag falsch. die sächsischen lehrer sind nämlich sehr sehr fortschrittlich und vorausdenkend. und erst recht "der chef" der lehrer, nämlich die kultusminister, die sind so richtig vorausschauend, vorausdenkend und zukunftsorientiert. in meinem fach lag nämlich ein zettel, auf dem die sommerferien bis 2017 festgelegt sind.
wenn die lieben kultusminister und ihre konferenz nur in allem so weit vorausschauend wären. dem ist leider nicht so. arme bildungslandschaft.
Mittwoch, Februar 04, 2009
spontanunterricht
unwegsame situationen erwarten unwegsame methoden. die sächsischen lehrer streiken. meine schule auch. außer ich und vereinzelte kollegen. ich darf nicht streiken, weil ich einen "beamtenähnlichen" status habe. was auch immer das bedeuten mag. auf dem konto sieht man den status jedenfalls nicht. anyway...
ich war heute wieder gesund und damit in der schule, unterrichten nach notfallplan. also alles spontan. besonders in klasse 9x. die ganze klasse hat keine mathebücher und auch keine mathehefter mit, weil mittwochs haben die nie mathe. also steh ich da als referendar und überlege was ich mit denen jetzt 90 minuten lang mache. na gut, aufgaben werden diktiert. nach der hälfte der ersten aufgabe beschweren sich die 4 hauptschüler. die hätten so was noch gar nicht gehabt. ach richtig, die sitzten natürlich auch mit drin. also aufgaben normal für alle. die hauptschüler schnapp ich mir und lass sie andere sachen rechnen die sie bei mir vorne am pult bekommen. völlig anderes stoffgebiet. ich schwanke im mathe buch zwischen den seiten hin und her. wirkliche ernsthaft arbeiten tut keiner. wirklich interessieren tuts nur wenige.
warum auch, 2 tage vor den zeugnissen und damit 2 wochen ferien.
warum auch, es wird ja gestreikt.
warum auch, wenn man keine mathesachen dabei hat.
warum auch, da vorne steht ein referendar den die damen und herren noch nie hatten.
warum auch, 90 minuten sind auch so abgegammelt, mit rumsitzen und nichts tun.
mir fielen, als ich da vorne stand, dummerweise gerade nicht die vielen sinnvollen seminare von der uni ein, in denen wir gelernt haben mit solchen spontanen situationen sinnvoll umzugehen. wir wurden doch so gut vorbereitet in den kursen, vorlesungen und seminaren. ich befürchte zu gut, die fülle hat mich heute nahezu erschlagen. armes (bildungs-)deutschland. arme schüler.